Samstag, 5. April 2008

Jetzt könnte ich Ferien gebrauchen.

Das Praktikum ist zu Ende, in rund einer Stunde geht mein Zug.
Am Donnerstag hat im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten der Serbische Außenminister um die Aufnahme seiner Nation als potentiellen Beitrittskandidaten geworben. Eine sehr spannende Debatte. Den Nachmittag sowie den kompletten Freitag habe ich, da keine Ausschüsse tagten, mit Recherchearbeiten im Büro verbracht.

Ich bin ziemlich unter Zeitdruck, darum jetzt nur ein kleines Fazit:
Die zwei letztes Wochen waren auf der einen Seite sehr anstrengend, auf der anderen Seite aber auch gespickt mit neuen Erfahrungen und einer Menge Spaß. Ich habe nicht nur in die Welt der Europäischen Politik geschnuppert, sondern auch eine Hauptstadt kennengelernt und neue Freundschaften geschlossen. Alles in allem eine prima Aktion und jetzt muss ich langsam mal anfangen zu packen.

Mittwoch, 2. April 2008

Das Leben am EP ist nicht das schlechteste

Derzeit stellt die Rumänische Regierung hier im Parlament Produkte ihrer Landwirtschaft aus und lädt alle Interessierten zum Probieren, diverser Käse-, Fleisch-, und Süßwaren ein. Wie mir gesagt wurde, gibt es hier kaum Tage, an denen das "Ausstellungsgelände" im dritten Stock leer bleibt. Kein Wunder, wo sonst könnte man als Künstler seine (kritische) Message mit mehr Aussicht auf eine Änderung der Zustände an den Mann bringen.
Am Diestag war ich vormittags sowie nachmittags im Ausschuss für Verteidigung und Sicherheit. U.a. hat ein hoher Isrelischer Ex-Militär das Israelische Raketenabwehrsystem erläutert und eine Einschätzug bezüglich des Nahostkonflikts gegeben. Außerdem war der Slowenische Außenminister im Ausschuss zu Gast.
Um 18:30 gab es dann hier auf dem Gang eine kleine Feier zu Ehren eines langjährigen Mitarbeiters, der kürzlich der Politik den Rücken gekehrt hat und in die Finanzwelt eingestiegen ist.
Von 9:00 bis 12:30 saß ich heute im Ausschuss für auswertige Angelegenheiten (irgendwie mein Favorit). Richtig spannend - nachdem die erste Stunde nur abgestimmt wurde - war eine Debatte über ein Strategiepapier der Kommission zu zukünftigen Erweiterungen der Europäischen Union. Willi wird gleich eine Rede im Rahmen der European Shipyard Week 2008 halten, die ich mir nicht entgehen lassen werde.

Montag, 31. März 2008

Ich liebe Montage...

Der Film am Samstag war nicht ganz so lustig wie der Titel vielleicht vermuten lässt aber trotzdem hat er mir sehr gut gefallen. So aufregend der Abend, so ruhig der darauf folgende Sonntag. Wirklich fit bin ich aber heute nicht, was sich vielleicht auf ein kleines Schlafdefizit zurückführen lässt.
Ich war heute um 9 Uhr im Büro und habe den Vormittag mit Recherchearbeiten verbracht. Sämtliche Ausschüsse fingen erst am frühen Nachmittag an und so saß ich um 15 Uhr im Ausschuss für Sicherheit und Verteidigung (SEDE). Auf der Tagesornung stand u.a. der Klimawandel als Bedrohung der nationalen und internationalen Sicherheit und die Terrorismusbekämpfung.
Heute abend lädt uns Willi zum Essen ein - eine Tradition, die bei jedem Praktikanten hier im Büro hochgehalten wird.

Samstag, 29. März 2008

Ausruhen...

Heute war ich mal nicht beim ersten Hahnenschrei auf den Beinen. Gegen Mittag stand plötzlich ein gewisser Thomas in meinem Zimmer und stellte sich mir als ein weiterer Mitbewohner dieser WG vor. Zusammen haben wir gefrühstückt und dann das W-Lan Netzwerk hier im Haus neu eingerichtet - davor konnte ich nur mit dem UMTS-Modem von Magriet online.
Ich habe gestern im Parlament noch ein paar Bilder (Album: Europäisches Parlament) geschossen. Leider sind sie nicht besonders gut geworden und vor allem das Gewaltige des Gebäudes erschließt sich einem durch die Fotos nicht.
Durch einen Artikel in einer Brüsseler Zeitung bin ich auf ein Horrorfilm-Festival aufmerksam geworden. Auch wenn dieses Genre mir eigentlich nicht liegt, ist es trotzdem noch besser als den Samstag alleine zu Hause zu verbringen.

Freitag, 28. März 2008

Ein ruhiger Tag

Willi Piejyk ist im Moment nicht in Brüssel und Ausschüsse tagen heute auch nicht, weshalb ein ruhiger Tag vor mir liegt. Gestern habe ich ausschließlich dem Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten (AFET) beigewohnt. Neben einer Diskussion zur Türkei als Beitrittskandidat wurde auch ein sehr interessanter Bericht zur Entwicklung und aktuellen Lage in Afghanistan vorgestellt. Verwundert habe ich festgestellt, dass in den rund 5 Stunden, die ich dort saß, zu keinen Zeitpunkt wirkliche Langeweile aufkam.

Vorgestern habe ich doch noch einen Sitzplatz auf der Besuchertribüne im großen Plenarsaal bekommen. Viele der Reden zum "Problem China/Tibet" und dem damit verbundene eventuelle Olympiaboykott waren sehr bewegend und einige sprachen gar von einem historischen Moment.

Ein weiteres "Highlight" gestern war mein Einkauf in einem großen Supermarkt. So ein Chaos habe ich noch nie gesehen. Die Marktkette versucht in meinen Augen die Kundschaft durch ein ziemlich kompliziertes Rabattsystem zu verwirren - also bei mir hat es funktioniert. Nie wieder!

Für das Wochenende habe ich noch keine Pläne, ich freue mich aber schon, mal wieder ausschlafen zu können.

Vielleicht mache ich heute mal Bilder vom Parlament. Irgendwie habe ich Hemmungen davor, wild knipsend hier rumzurennen - wir werden sehen.

Mittwoch, 26. März 2008

Das wahrscheinlich malerischste Raucherversteck Brüssels

befindet sich an einem der höchsten punkte des Europäischsten Parlament komplett verglast, von außen verspiegelt und mit einem Wunderschönen Blick über die Stadt. Auf die Idee kamen wohl einigen Abgeordnete oder Sekretäre, nachdem vor einiger Zeit ein komplettes Rauchverbot für das ganze Gebäude beschlossen wurde.

Der Ausschuss für Verkehr und Fremdenverkehr gestern nachmittag war mittelmäig spannend. Im wesentlichen wurde darüber diskututiert, über welche Änderungsanträge zu einem Bericht betreffend den Ausbildungsrichtlinien von Seefahrern abgestimmt werden solle.
Heute kam es dann zur Abstimmung und anschließend wurde ein Bericht über die Regelung des innerstädtischen Verkehrs besprochen. Ich habe von Dörte, der Sekretärin Willi Piecyks, die Aufgabe bekommen, dazu ein Protokoll zu verfassen, was auch ganz gut geklappt hat.
Eine besondere Erfahrung war die Tatsache, dass der rund 40 Menschen umfassende Ausschuss ausnahmsweise im großen Plenarsaal stattfand, den ich normalerweise gar nicht betreten dürfte.
Die einzigartige Stimmung wurde nicht nur durch den riesigen Saal, als auch durch die vielen Simultanübersetzern erzeugt, die hinter Glasscheiben sitzend ständig jedes gesprochene Wort in rund zwei dutzend Sprachen transferieren.
Bis Feierabend steht soweit ich weiß nichts spannendes mehr an.
Es tagt gerade außerordentlich das Europäische Parlament zur Tibet- und Olympiafrage und so ist überall Presse und Tumult. Die Zuschauerplätze sind voll und auf der Videoleinwand wollte ich mir die Sitzung nicht anschauen(Wen es interessiert, es existiert ein Videostream).
Das wars erstmal wieder, Fragen können gerne in der Kommentarfunktion gestellt und beantwortet werden.

Dienstag, 25. März 2008

Ein doppelter Espresso in der Mickeymaus-Bar, danach den Bart stutzen lassen.

Ob Supermarkt, Sandwich-Bar, Friseur, Bank oder Postamt, alles findet Platz im Europaeischen Parlament. Sowieso ist hier alles um ein Vielfaches gewaltiger als ich es mir vorgestellt hatte. Bevor ich ueberhaupt vor dem Haupteingang stand, hatte ich schon eine kleine Odyssee hinter mir...
Aber insgesamt hat dann doch alles geklappt und so sitze ich gerade im kleinen aber netten Buero des Abgeordneten Willi Piecyk (SPE), der im Moment allerdings auf dem Frankfurter Flughafen feststeckt. Mit mir sind hier noch seine Assistentin (Doerte Schramm) und eine weitere Praktikantin, deren Praktikum allerdings nicht 2 Wochen, sondern 5 Monate dauert.
Wie mir gesagt wurde, beginnt heute die allmonatliche Ausschusswoche. Von dem angekuendigten Stress ist (noch) nichts zu merken. Willi Piecyk ist als Vertreter in den Ausschuessen "Verkehr und Fremdenverkehr" (TRAN) und "Fischerei" (PECH). Durch meinen Gaesteausweis ist es mir aber moeglich in nahezu allen Sitzungen und Ausschuessen Maeuschen zu spielen.
Gleich gehts runter vom 12. in den ersten Stock zum Mittagessen. Die Preise sind sehr human - wird ja alles vom Steuerzahler subventioniert :)

ps. Bilder kommen noch...

Montag, 24. März 2008

Ein Poloshirt für 180 euro, ein Schokoriegel für 7,5 euro ...

...Brüssel ist verdammt teuer!
Im Moment sitze ich in einem McDonalds in der Nähe des Grand Place, gewissermaßen dem Mittelpunkt Brüssels. Online bin ich dank W-Lan im Handy :)
Bis jetzt habe ich mir nur einen Überblick über die von Restaurants und Chocolaterien dominiert Stadt verschafft, gleich gehts entwedet ins Schokoladenmuseum oder ins Museum für Architektur. Da es allerdings gerade schneit, werde ich hier wohl noch etwas sitzen bleiben. Bilder kommen heute abend.

Sonntag, 23. März 2008

ah:: wer hqt sich nur dqs belgische Tqstqturlqwout qusgedqcht?

naja, alles noch sehr ungewohnt hier. Wenigstens bin ich angekommen und wie es scheint habe ich, was die Unterkunft angeht, wirklich Glueck gehabt. Da ich mich, zugegebener Massen (es gibt hier kein "Eszett"), etwas spaet um einen Platz zum Schlafen bemueht habe und alle Jugendherbergen ausgebucht waren, bin ich ueber eine Website in einer Studenten-WG mitten in Bruessel gelandet. Im Moment sind von den 4 Menschen, die hier normalerweise wohnen, 3 im Urlaub und so bin ich hier mit Margriet in einer wirklich grossen Wohnung alleine.
Die Fahrt verlief reibungslos, trotzdem hat die 9-stuendige Zugfahrt nicht wirklich Spass gemacht. Morgen werde ich per U-Bahn Bruessel erkunden und am Diestag geht es dann endlich um 10 Uhr morgens im Europaeischen Parlament los!!!

Samstag, 22. März 2008

Morgen geht's los!

Um 8:07 Uhr fährt mein Zug morgen in Lübeck ab und ich hoffe, ich werde heil um 17:01 Uhr nach Umsteigen in Hamburg und Köln in Brüssel ankommen.
Vom Bahnhof gehts dann mit der U-Bahn zu meiner Unterkunft. Ich werde für die zwei Wochen in einer Studenten-WG leben. Wie ich da ran gekommen bin, ist eine andere Geschichte...
Das Praktikum werde ich im Büro des Abgeordneten für Schleswig Holstein absolvieren. Was mich genau erwartet, weiß ich nicht.